Stadtentwicklung und Wohnen Bild: Peter van Loon Bergisch Gladbach -Die Grüne Stadt als Teil der Metropolregion Köln-Bonn Grün, urban und kompakt ist unser Leitbild. Eine Stadt der kurzen Wege erhöht die Lebensqualität und stellt die fußläufige Erreichbarkeit aller Stadtfunktionen sicher. Eine höhere Dichte der Bebauung stärkt, zusammen mit sozialer Durchmischung, soziale Beziehungen und ist für eine ökologisch vertretbare Bilanz unabdingbar. Wir wollen die Nebenzentren stärken und diese und die ländlicheren Bereiche mit den Zentren vernetzen (siehe: Verkehr&Mobilität), damit unsere Stadt eine gemeinsame Herzensangelegenheit aller Bürger*innen werden kann. Auf Grund des gesellschaftlichen Wandels werden sich nur in kompakten Strukturen mittelfristig eine umfassende Nahversorgung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs und weitere Angebote aufrechterhalten oder neu entwickeln lassen. Zersiedelung fördert das Abwandern von Kaufkraft und befördert das Online-Shopping, was unsere Gemeinden wirtschaftlich wie sozial entkernt. Wir wollen die Viertel als Lebensraum stärken, Teilhabe für Alle sichern und soziale Projekte sowie Baugruppen im Gemeinschaftseigentum durch feste Quoten fördern. Diese stärken dauerhaft das Gemeinwohl und ergänzen andere Maßnahmen, um für alle leistbare Wohnkosten sicherzustellen. Grüne Boden- und Wohnungspolitik für Bergisch Gladbach In Bergisch Gladbach herrscht und verschärft sich, wie andernorts, der Mangel an Wohnraum, insbesondere im unteren und mittleren Preissegment. Dem entgegenzuwirken, ist eine der zentralen Gerechtigkeitsfragen unserer Zeit. Gleichzeitig muss mit Fläche sehr schonend umgegangen werden, Boden ist nicht vermehrbar und kostbar für das ökologische Gleichgewicht. Daher fordern wir: Eine konsequente Umsetzung eines Baulandmanagements, das überwiegend auf Zwischenerwerb des Bodens durch die Kommune, Bodenbevorratung zur Preisdämpfung und die Vergabe nach Konzeptqualität statt Preiswettbewerb setzt. Die vorrangige Vergabe in Erbpacht oder den Verkauf an Träger des Gemeinwohls, um den Boden für unsere Kinder zu bewahren. Die Förderung innovativer Wohnformen: Heute steht ausschließlich die RBS als Partner kommunaler Wohnungspolitik zur Verfügung. Wir möchten eine größere Vielfalt von Akteuren in diesem Bereich fördern, um das Potential von integrativen Projekten (wie z.B. Mehrgenerationenwohnen) und Baugenossenschaften für unsere Stadt zu erschließen. Eine sozialorientierte Bodennutzung durch Baulandbeschlüsse auch auf privatem Grund. Der Gemeinwohlverpflichtung des Eigentums entsprechend sind mind. 30% geförderten und 30% preisgedämpften Mietwohnungsbaus (wo mehr als 10 Wohneinheiten entstehen) sicherzustellen. Wir werden uns gegen die Bebauung siedlungsstrukturschädlicher und für den Klimaschutz bedeutsamer Flächen des FNP stemmen und jeden Bebauungsplan kritisch begleiten. Gutes Wohnen für Generationen Selbstbestimmtheit im Wohnen und Leben unter Berücksichtigung ökologischer Grenzen ist Orientierung für unsere Politik. Der überdurchschnittliche Wohnflächenverbrauch in Bergisch Gladbach ist Ursache für viele Strukturprobleme (Energie, Fläche, Verkehr…), daher braucht es neue Ideen. Neue, vermehrt integrative, Wohnformen sollen für Singles und Senioren so attraktiv sein, dass sie aus zu groß gewordenen Häusern ausziehen. So wird nachhaltig sanierbarer Wohnraum für junge Familien oder andere Gruppen frei. Dafür schaffen wir Unterstützungs- und Beratungsangebote und fördern geeignete Projekte. Der Gewinn ist soziale Vielfalt, Lebendigkeit und Flächenschonung. Grünes Bauen –ökologisch und gerecht in die Zukunft Allein der globale Zementverbrauch frisst einen Großteil des verbleibenden CO2-Budgets auf. Bauherren müssen motiviert und gefordert werden, auf nachwachsende oder recycelte Baustoffe zu setzen, welche es auch hier, in unserer Region, gibt. Wo die Erschließung neuer Flächen unvermeidlich ist, werden diese in qualitätsvoller Dichte funktionsgemischt entwickelt und durch eine vorrangige Anbindung an den Umweltverbund, das Netz aller umweltfreundlichen Verkehrssysteme, quasi autofrei gestaltet. Innenentwicklung kommt vor Außenentwicklung, Umnutzung vor Neufläche. Die Stellplatzsatzung wird reformiert, um die Bemühungen der Verkehrswende zu unterstützen. Dach- und Fassadenflächen sind für das Klima förderlich zu nutzen. Auch eine Pflicht zur Nutzung von Solarenergie, als einzig erschließbare lokale Quelle, fordern wir einzuführen. Sie ist nicht nur im Neubau wirtschaftlich zumutbar. Kommunale Vorbildfunktion Viel stärker als bisher muss die Kommune auch selbst bei allen Baumaßnahmen auf integrierte Nachhaltigkeit achten. Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen, welche externe Kosten (z.B. Klimafolgekosten) nicht beachten, können nicht länger als Maßstab dienen. Kommunale Projekte müssen mit dem Ziel der Klimaneutralität 2035 verträglich sein, genauso wie sie alle anderen Nachhaltigkeitskategorien über den Lebenszyklus hinweg beachten. Das klimaneutrale, wirtschaftliche Stadthaus Venlos, in seiner vollständig wiederverwertbaren Holzbauweise nach dem cradle-to-cradle Prinzip, illustriert dieses Denken vorbildlich. Neue Lösungen suchen wir vermehrt in Kooperation mit angrenzenden Kommunen. Städtische Infrastrukturen und öffentlichen Raum stärken Digitalisierung und Demographie verändern Wohn- und Arbeitswelt. Der Umweltverbund und E-Bikes reduzieren die Abhängigkeit vom Auto. Es entstehen neue Mobilitätsangebote (siehe: Mobilität), das schafft Platz für Entsiegelung, um die Stadtökologie angesichts von Klimaerwärmung und Starkregen zu verbessern (siehe: Klima, Umwelt, Natur) und damit Raum für Menschen, um sich im Stadtgebiet zu begegnen und zu erholen. Wir treten für eine Wiederbelegung des öffentlichen Raums und Schaffung neuer Orte der Verbindung in allen Vierteln ein, wo immer möglich in Kooperation mit den Bürger*Innen. Grün ist: Neues Denken für ein zukunftsfähiges, lebenswertes Bergisch Gladbach. Mehr zu unseren GRÜNEN Positionen findest du hier.