Mobilität

Bild: Peter van Loon

Mobilität für das 21. Jahrhundert, ab jetzt!

Der MIV (Motorisierter Individualverkehr) stellt das in Frage, was wir an Bergisch Gladbach schätzen – die gute Luft, das Erleben der Natur, Sicherheit und Bewegungsfreiheit für alle. Wir GRÜNE organisieren urbane Mobilität, nicht Autoverkehr und gewinnen für alle Bürger*innen Platz, bessere Luft, weniger Lärm. Das bedeutet: Lebensqualität, indem wir die Aufteilung des öffentlichen Raums neu denken – ein Zukunftsprojekt! 

Mobil sein heißt die Wahl zu haben: Wir GRÜNE werden Mobilität in unserer bergischen Stadt endlich nachhaltig entwickeln. Alle Verkehrsteilnehmer*innen sind gleichberechtigt, egal ob zu Fuß, per Rad, ÖPNV oder per Auto. Bewohner der Stadt sollen – auch ohne eigenes Auto – von A nach B gelangen können – sicher, schnell und jederzeit. 

Klimaneutraler Verkehr: Auch auf kommunaler Ebene kann und muss etwas gegen den Klimawandel getan werden. Für Bergisch Gladbach verfolgen wir deshalb das Ziel von mindestens 60 % umweltfreundlichem Verkehr bis 2025. 

Sicher und gerne grün unterwegs: Der zur Verfügung stehende Verkehrsraum ist begrenzt und gerade für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen zu oft gefährlich und unattraktiv. Unser Ziel: keine Verkehrstoten und Schwerverletzen mehr. 

Sicher und bequem zu Fuß

Gerade für kurze Wege ist zu Fuß gehen oft die beste Fortbewegungsart. Jedoch bietet Bergisch Gladbach nicht überall sichere und komfortable Laufwege. Wir GRÜNEN wollen, dass der Straßenverkehr auch für die am wenigsten geschützten Teilnehmer (insbesondere Senior*innen, Kinder und Menschen mit Behinderung) sicher ist und Bewegung auch ohne Blechhülle Freude bereitet. Laufwege sollen grundsätzlich überall vorhanden und hindernisfrei sein. Wo möglich, sollen Rad- und Laufwege zudem baulich voneinander getrennt werden. 

Straßenüberquerungen geraten bisweilen zum Abenteuer. Wir setzen uns deshalb für fußgängerfreundliche, gesicherte Überwege ein (optimierte Ampelschaltungen, integrierte barrierefreie Blindenleitwege). An Bushaltestellen sollen auf der Straße möglichst überall Querungshilfen installiert werden. 

Um die Verkehrssituation an Schulen zu entspannen, soll das Pedi-Bus-Konzept in Bergisch Gladbach eingeführt werden: Grundschulkinder treffen sich an „Haltestellen“ und laufen den Schulweg in begleiteten Gruppen. 

ÖPNV fördern und ausbauen

Busse und Bahnen sind eine wichtige Stütze der angestrebten Mobilitätswende. Je mehr Menschen bereit sind, umzusteigen, desto besser wirkt sich das auf Klima und Straßenverkehr aus.

Bis 2025 möchten wir die Attraktivität des Nahverkehrs in der Stadt, gemeinsam mit dem Kreis, deutlich verbessern. Dazu zählen Ausweitung und Optimierung von Busfahrplänen, eine bessere Anbindung der lokalen Arbeitgeber, Einführung von Direkt- und Schnellbussen, die Verstärkung umsteigefreier Verbindungen sowie das Vermeiden langer Wartezeiten – auch in der Nacht. Ampelanlagen sollen dem Busverkehr Vorrang geben. Als Pilotprojekt fordern wir die autofreie Stationsstraße, dies soll sowohl der Verkehrsberuhigung in der Innenstadt als auch der Optimierung des Busverkehrs dienen. 

Die S11 als wichtigste Verbindung von und nach Köln und als Anschluss an den Fernverkehr muss in Ihren Kapazitäten erweitert und zuverlässiger werden. Wir unterstützen auf kommunaler Seite die Projektierung für den zweigleisigen Ausbau und sorgen für eine nahtlose Anbindung an die lokale Verkehrsinfrastruktur. 

Ergänzend zum bestehenden System wollen wir die Verlängerung der Stadtbahnlinien 1 (Richtung Moitzfeld) bzw. 18 (Richtung Innenstadt) weiter prüfen und Alternativen wie eine Seilbahn zum Technologiezentrum Moitzfeld (mit Option auf Verlängerung) voranbringen. 

Mittelfristig streben wir als neues Finanzierungsmodell für den ÖPNV ein solidarisches Bürger-Ticket an. Dieses würde von allen Bürgerinnen und Bürgern mitgetragen, die Nutzung von Bus und Bahn wird dadurch deutlich kostenreduziert. 

Automobilität verantwortungsvoll gestalten

Noch ist für viele Mobilität ohne Auto kaum vorstellbar und nicht nur im ländlichen Raum bisweilen Notwendigkeit. Wir GRÜNEN wissen das und schauen gleichzeitig nach vorne. Die jahrzehntelange einseitige Ausrichtung aufs Auto kann nicht über Nacht, aber sie kann und muss zügig überwunden werden. Unser Ziel ist ein ausgewogener, gleichberechtigter Verkehrsmix. 

Investitionen in neue Straßen sollen in Zukunft vermieden werden. Neubaugebiete wollen wir grundsätzlich autofrei mit z.B. zentralem Parkplatz oder Tiefgarage gestalten. Öffentliche Stellplätze sollen überall dort, wo die Situation es zulässt, zugunsten von Rad- und Laufwegen, Grünstreifen und Fahrradstellplätzen umgewandelt werden. Kostenpflichtiges Anwohnerparken schafft Gerechtigkeit und setzt richtige Anreize. Fehlanreizen zur Nutzung des Autos für kurze Wege wollen wir u. a. durch erhöhte Parkgebühren und die Abschaffung des kostenlosen Kurzzeitparkens begegnen. 

Zur Erhöhung der Sicherheit für Rad- und Fußverkehr, schlagen wir eine deutliche Ausweitung der Tempo 30 Zonen vor, mindestens für alle Wohngebiete. Ampeln sollen diesem Tempo angepasst werden. 

Gegen die Nutzung von Wohngebieten als „Schleichwege“ wollen wir mit geeigneten Maßnahmen reagieren, zum Beispiel mit Durchfahrtsperren – also die Trennung von Straßen –, sowie der Ausweisung von Spiel- und Fahrradstraßen. Dies soll den Verkehr zurück auf die Hauptwege leiten. 

Wir werden emissionsfreien Verkehr fördern. Dazu setzen wir uns für den stadtweiten Ausbau von Ladeinfrastruktur und Tankeinrichtungen für alternative Kraftstoffe ein.

Fahrradmobilität von 4 bis 104

Das Fahrrad ist heute mehr als nur ein Fortbewegungsmittel für sportliche Menschen. Elektro- und Lastenräder machen es zu einem der nachhaltigsten und potentialreichsten Verkehrsmittel für fast Alle. Wir GRÜNEN räumen dem Fahrrad einen hohen Stellenwert in der regionalen Verkehrsplanung ein. 

Dazu möchten wir bis 2025 die Infrastruktur entwickeln und die gesellschaftliche Akzeptanz schaffen. Wir stehen hinter den Zielen der NRW-Volksinitiative „Aufbruch Fahrrad“ und wollen die Mobilitätswende in GL in diesem Sinne voranbringen. Aufgrund des massiven Nachholbedarfs wollen wir 35 Euro, statt der vom Bundesverkehrsministerium vorgeschlagenen 14,50 Euro, pro Kopf und Jahr in Fahrradmobilität investieren. 

Das Fahrradstreckennetz in Bergisch Gladbach ist aktuell Stückwerk, die Fahrradwege sind in desolatem Zustand. Sie müssen dringend saniert, gesichert und ausgebaut werden. Damit Fahrradfahren attraktiv wird, fordern wir die konsequente Errichtung eines Fahrradstreckennetzes innerorts wie auch Verbindungen zu den Nachbargemeinden, z.B. den Radschnellweg nach Deutz und die Verwendung des ehemaligen Bahndammes („Autobahnzubringer“) als Radschnellweg. 

Ein ausreichendes Angebot an öffentlichen (kostenfreien) Fahrradstellplätzen sorgt für Ordnung im öffentlichen Raum und Diebstahlschutz, gerade auch für e-Bikes. 

Zu all dem sind die personellen, fachlichen und organisatorischen Voraussetzungen in der Verwaltung grundlegend zu entwickeln. Daher brauchen wir in der Verwaltung die Stelle eines/einer Rad- und Fußverkehrsbeauftragten. 

Güterverkehr

Wir wollen in Bergisch Gladbach auf eine Wiederbelebung des Schienengüterverkehrs vorbereitet sein und fordern, dass die Stadt ein geeignetes Grundstück sichert, auf dem ein Anschluss an den Güterbahnverkehr bei Bedarf kurzfristig realisiert werden kann. Dies ist auch im Verbund mit der Kölner Hafen-Bahn Infrastruktur zu sehen. 

Für Warenlieferungen an Endkunden fordern wie den Einsatz von Lastenrädern (und – wenn erforderlich – E-Mobilen). Über Initiativen in den Stadtteilen kann so zugleich die Attraktivität des Einzelhandels gegenüber dem Internet-Handel gestärkt werden. 

Flugverkehr

Durch den zunehmenden Flugverkehr am Flughafen K/BN steigen nicht nur die CO2-Emissionen immer weiter, sondern auch der Fluglärm, der durch Routenumlegungen Bergisch Gladbacher Bürger*innen zunehmend beeinträchtigt. Wir setzen uns beim Kreis dafür ein, dass die Nachtflüge kurzfristig reduziert und langfristig zwischen 22 und 6 Uhr verboten werden.

Vernetzung der Verkehrssysteme

Wir kämpfen dafür, dass das 2016 beschlossene Mobilitätskonzept endlich umgesetzt und weiterentwickelt wird. Die Stadtverwaltung ist auf eine integrierte Verkehrsplanung auszurichten. Sichere Wegführungen und die Vernetzung von ÖPNV mit Bike- und Carsharing schaffen eine attraktive Alternative zum eigenen Auto. 

Die Mobilitätswende in Bergisch Gladbach ist ein Projekt, das wir nur gemeinsam, Hand in Hand schaffen können. Wir laden die Bürger*innen ein, öfters auf das eigene Auto zu verzichten. Dazu wollen wir GRÜNEN in den nächsten 5 Jahren die Voraussetzungen schaffen. 

Mehr zu unseren GRÜNEN Positionen findest du hier.