Grüne und SPD: Faire Arbeitsbedingungen und nachhaltige Finanzierung der Musikschule Bergisch Gladbach im Fokus

Die Ratsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und der SPD begrüßen das „Herrenberg-Urteil“ von 2022, dass die prekären Arbeitsbedingungen der Honorarkräfte an Musikschulen in Deutschland beendet. Honorarverträge an Musikschulen sind damit deutschlandweit verboten. Der Anspruch, faire und zukunftsfähige Strukturen für alle Musikschullehrer*innen zu schaffen, stellt die kommunalen Träger der Musikschulen aber vor erhebliche finanzielle Herausforderunen.

Nach 15 Jahren ohne Gebührenerhöhung: Anpassung der Entgelte ist leider unvermeidlich

In Bergisch Gladbach hat es seit 2008 keine Anpassung der Musikschulgebühren gegeben. Angesichts der gestiegenen Kosten und der aktuellen Situation halten wir eine Erhöhung der Gebühren für angemessen. Diese Maßnahme ist erforderlich, um die finanzielle Belastung der Stadt durch die strukturellen Veränderungen, die das Herrenberg-Urteil mit sich bringt, abzufedern und zugleich die Qualität des Musikschulangebots langfristig zu sichern.

Moderate Verkleinerung des Lehrkörpers sozialverträglich gestalten und Unterrichtsqualität bewahren

Neben der Gebührenerhöhung schlagen wir eine moderate Verkleinerung des Lehrkörpers vor, der durch natürliche Fluktuation (kw-Vermerk) erfolgen soll. Dabei soll sichergestellt werden, dass die Verkleinerung gerecht über die Fachbereiche verteilt wird und jedes Fach weiterhin durch mindestens eine Lehrkraft vertreten bleibt. Betriebsbedingte Kündigungen möchten wir zunächst ausschließen.

Die Vorsitzende des Kulturausschusses Monika Lindberg (SPD) betont: „Als Partei der Arbeit war es uns besonders wichtig, sozial ausgewogen zu handeln und betriebsbedingte Kündigungen vorerst auszuschließen. Wir stehen für faire Lösungen, die die Interessen der Beschäftigten berücksichtigen.“

Qualitätskriterien im Fokus: Einführung des „E30-Prinzips“

Der 30minütige Unterricht soll vorrangig angeboten werden.

Der Fachausschuss geht dies mit, wenn sichergestellt wird, dass das Angebot eines 45minütigen Unterrichts an qualitative Kriterien geknüpft wird (zB Teilnahme Jugend Musiziert, Teilnahme an Ensembleangeboten, Teilnahme an Konzerten für die Musikschule). Dazu wird die Musikschule aufgefordert ein Konzept vorzulegen.

Theresia Meinhardt (Grüne) unterstreicht: „Die Musikschule muss talentierte und motivierte Kinder- und Jugendliche mit einem längeren Unterrichtsangebot belohnen können. Neben der musikalischen Breitenförderung ist die Exzellenzförderung ein wichtiger Baustein kultureller Bildung an
Musikschulen. Auftritte zahlreicher Ensembles der Musikschule zum Stadtfest haben es jüngst mit einer hohen musikalischen Qualität bewiesen
.“

Zusammen für eine starke und faire Musikschule

Wir sind davon überzeugt, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen eine ausgewogene Balance zwischen der angespannten finanziellen Situation der Stadt und der Sicherung eines hochwertigen Unterrichtsangebots an der Musikschule ermöglichen. Mit unseren Vorschlägen wollen wir die Musikschule in Bergisch Gladbach für die Zukunft gut aufstellen. Der klare Fokus der Arbeit der Musikschule sollte dabei eindeutig auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet sein“ – betonen Theresia Meinhardt und Monika Lindberg abschließend.